Bodeneigenschaften

Die wohl wichtigste Voraussetzung für Trüffelplantagen ist der geeignete Boden.
Ein Großteil der Fehlschläge im Trüffelanbau wäre sicherlich vermeidbar, wenn sich die Plantagenbetreiber an das kleine Einmaleins der richtigen Bodenbeschaffenheit für den Trüffelanbau halten würden.
Neben grundsätzlichen Eigenschaften wie hoher Kalkgehalt sowie gute Durchlüftung und Entwässerung (keine Staunässe!), spielen besonders auch die chemische Zusammensetzung und die Nährstoffversorgung eine maßgebliche Rolle.
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Wilde Primeln sind Kalkanzeiger. Wer sich ein wenig mit Kalk liebenden Pflanzen befasst, kann oft schon ohne Untersuchung eine grobe Einschätzung des Bodens treffen.

Die Geologie des Jura, der Kreide und vor allem des Muschelkalkes sowie eine bergige oder leicht hügelige Landschaft bieten meist perfekte Bedingungen für Trüffelplantagen.
Grundsätzlich können aber überall dort, wo die richtigen Bodenverhältnisse zu finden sind (oder hergestellt werden), auch Trüffeln angebaut werden. Alle Regionen mit guter Bodenstruktur und relativ kalkhaltigem Urgestein kommen prinzipiell in Frage. Die Burgundertrüffel ist sehr anpassungsfähig und wurde in allen deutschen Bundesländern nachgewiesen!

Anders als bei südländischen Plantagen, auf denen meist die Perigordtrüffel (Tuber melanosporum) angebaut wird, fühlt sich die Burgundertrüffel (Tuber uncinatum) besonders in etwas humusreicheren, von Halbschatten geprägten Habitaten wohl. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu den Ansprüchen der südeuropäischen Knolle!

Die Untersuchungen wilder Truffièren in Deutschland bezeugen die unglaublich große Standortamplitude der Burgundertrüffel. Von skelettreichen, steinigen Böden über schluffigen Löß, bis hin zu sehr feinen Lehm- oder tonhaltigen Oberböden reichen die Gebiete, in denen unsere wertvollste Trüffelart gedeiht.

Die Böden sollten übrigens nicht zu nährstoffreich (auf keinen Fall überdüngt!) sein, denn auch das kann die Symbiose von Baum und Pilz negativ beeinflussen – nur ein Beispiel dafür, dass im Pilzanbau einiges anders ist, als man das aus dem konventionellem Pflanzenanbau kennt.

Ein sinnvolles „Werkzeug“, um Ihnen einen groben Überblick über die Bodeneigenschaften Ihrer Flächen zu verschaffen,  ist für Niedersachsen beispielsweise der NIBIS-Geodatenserver. hier kann man, ähnlich wie bei Google Maps, ganz einfach in die gewünschten Bereiche zoomen (erst dann sind die Ortsnamen erkennbar!) und per Mausklick auf die jeweilige Fläche Informationen über die Bodenbeschaffenheit abrufen. Probieren Sie es doch einfach mal aus (klick aufs Bild)!